Über den Stand der Arbeitsintegration von Menschen mit Behinderungen in Südtirol berichteten am 2. Dezember Landesrätin Magdalena Amhof und Amtsdirektorin Magdalena Oberrauch im Rahmen einer Pressekonferenz.
Ende Dezember 2023 waren 2.125 Menschen mit Behinderung in Südtirol bei privaten und öffentlichen Arbeitgebern beschäftigt. Weitere 3.200 Stellen im Rahmen der so genannten „Pflichtquote“ für Menschen mit Behinderungen sind derzeit unbesetzt. 1.627 Personen wurden in den vergangenen zehn Jahren mit Hilfe gezielter Maßnahmen des Amtes für Arbeitsmarktintegration vermittelt, davon 209 allein im Jahr 2023.
„Maßnahmen zur Arbeitsintegration“, so Magdalena Amhof, „fördern die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen, jede am Arbeitsmarkt aktive Person ist aber auch ein Mehrwert für die Betriebe und die Gesellschaft.“ Diese Maßnahmen umfassen die Abklärung der Arbeitsfähigkeit durch die zuständige Ärztekommission und Arbeitsplatzanalysen im Vorfeld. Während 70% der angemeldeten Personen direkt vermittelt werden konnten, waren in rund 30% der Fälle berufliche Eingliederungsmaßnahmen oder Weiter- und Umschulungen nötig.
Derzeit (Stand August 2024) sind 432 Personen in die Listen für eine gezielte Arbeitsvermittlung eingetragen. Von diesen sind knapp 50% über 50 Jahre alt. „Immer mehr Menschen“, so Magdalena Oberrauch, „die sich an unser Amt wenden, sind im Laufe ihres Berufslebens erkrankt und können ihren vorherigen Beruf nicht mehr ausüben. Mit steigendem Alter ist eine Requalifizierung oft aber nur bedingt möglich.“
Insbesondere bei Menschen mit psychischen oder kognitiven Beeinträchtigungen erfolgt die Eingliederung in den Arbeitsmarkt häufig schrittweise und durch Begleitung der Arbeitnehmenden und der Betriebe. Dazu werden individuelle Vereinbarungen zur Arbeitseingliederung abgeschlossen. 71% der so eingestellten Personen sind nach 10 Jahren immer noch beim selben Arbeitgeber beschäftigt. Bei Menschen, die direkt vermittelt wurden, trifft dies nur in 28% der Fälle zu. Dies belege auch die Wirksamkeit von Arbeitsmarktpolitik, die passgenaue Vermittlung und stabile Arbeitsverhältnisse als Kernaufgabe habe, sind Magdalena Amhof und Magdalena Oberrauch überzeugt.
Quelle: Autonome Provinz Bozen – Presseamt