Pflegeeinstufung: Maßnahmenpaket soll Wartezeiten reduzieren

Do. 18.09.2025

Mit dem Pflegegeld werden in Südtirol über 15.000 pflegebedürftige Menschen unterstützt. Je nach Pflegegrad und dementsprechender Pflegestufe werden zwischen 587,50 € bis 1.800 € monatlich ausbezahlt. Vor dem Erhalt des Pflegegeldes muss eines der derzeit 17 aktiven Einstufungsteams den Pflegebedarf bewerten. In den vergangenen Jahren ist die Anzahl der eingereichten Gesuche stetig angestiegen.
„Die demografische Entwicklung, der Fachkräftemangel und der Anstieg der Anträge auf Pflegeeinstufung“, so Landesrätin Rosmarie Pamer, „haben dazu geführt, dass mittlerweile die Bearbeitung der Anträge längere Wartezeiten mit sich bringen.“ Um dies zu ändern, wurde vom Amt für Pflegeeinstufung und vom zuständigen Ressort ein umfangreiches Maßnahmenpaket ausgearbeitet. „Wir wollen“, so Rosmarie Pamer, „dass die Menschen die Unterstützung, die ihnen zusteht, zeitnah erhalten. Das ist nicht nur eine organisatorische Aufgabe, sondern auch ein gesellschaftlicher Auftrag.“
Als kurzfristige Maßnahmen soll künftig im Falle einer Demenzdiagnose die Zuweisung der Pflegestufe von Amts wegen erfolgen. Ebenso wird an einer intensiveren Zusammenarbeit der Bereiche Soziales & Gesundheit gearbeitet und die Anzahl der Räumlichkeiten für die Einstufungsteams in den Bezirken erhöht werden. Das Ziel all dieser Maßnahmen ist es vor allem, den bürokratischen Aufwand zu verringern. Als mittelfristige Maßnahmen sind die Erhöhung der Personalressourcen und eine Optimierung der Verwaltungsabläufe vorgesehen. Damit soll die Anzahl der Einstufungen mittelfristig erhöht werden. Langfristig gesehen soll ein neues Instrument zur Pflegeeinstufung eingeführt werden, damit die Erhebung des Pflegebedarfs homogen und zeitgemäß und mit geringerem Verwaltungsaufwand erfolgen kann. Dafür müsse man jedoch die Änderungen, die auf staatlicher Ebene vor allem im Bereich Invalidität und pflegebedürftiger älterer Menschen anstehen, abwarten und deren Auswirkungen auf Südtirol bewerten.

Quelle: Autonome Provinz Bozen – Presseamt

Bild
Pflegeeinstufung